An dieser Stelle möchten wir noch einige häufig gestellte Fragen beantworten und einige Vorurteile entkräften, mit denen wir immer wieder konfrontiert werden.
1. Sind Verbindung und Burschenschaft eigentlich das Gleiche?
Eine Burschenschaft ist immer eine Verbindung, eine Verbindung aber nicht immer eine Burschenschaft.
In Deutschland gibt es über 1100 aktive Bünde, nur ca. 300 davon sind Burschenschaften. Burschenschaft ist also ein Verbindungsubstyp, genau wie Sängerschaft, Turnerschaft, Corps, Landsmannschaft und viele weitere, z.B. konfessionell orientierte Bünde.
Der Unterschied findet sich in den Prinzipien des jeweiligen Subtypus. Während z.B die Turnerschaften das Sportprinzip haben, fühlen sich die Burschenschaften der politischen Bildung ihrer Mitglieder verpflichtet. Was bedeutet, dass die Mitglieder ihrem Wahlrecht nachkommen, sich mit der Tagespolitik befassen und sich politisch bilden. Was aber nicht an eine Parteizugehörigkeit oder irgendeine politische Richtung geknüpft ist.
Die Marcomannia ist eine sogenannte Technische Verbindung, ein Großteil unserer Bundesbrüder absolviert(e) ein Studium im technischen oder naturwissenschaftlichen Bereich, was allerdings kein Muss ist.
2. Studentenverbindungen sind rassistisch und sexistisch!
Für die überwiegende Mehrheit der Bünde ist es der Normalfall, Ausländer aufzunehmen. Nur wenige lehnen dies ab, wobei aber die Nichtaufnahme nicht mit Rassismus gleichzusetzen ist.
Die überwiegende Mehrheit der Studentenverbindung nimmt allerdings keine Frauen auf (Ausnahme sind gemischte Bünde oder sogenannte Damenverbindungen). Was aber nichts mit Frauenfeindlichkeit zu tun hat. Eine Herrenfußballmannschaft nimmt auch keine Frauen auf, Frauen nehmen aber trotzdem aktiv am Vereinsleben teil und prägen dieses, auch wenn sie nicht aktiv Fußball spielen. Genauso ist es mit den Studentenverbindungen.
Für die Marcomannia ist es unerheblich, welche Staatsangehörigkeit oder Hautfarbe ein Bundesbruder hat. Allerdings kann die Mächtigkeit der deutschen Sprache zur Verständigung durchaus von Vorteil sein. Die Marcomannia hat für sich bestimmt ein Männerbund zu sein. Das schließt nicht aus, dass Frauen zu bestimmten Veranstaltungen gern gesehen sind.
3. Wird man in einer Verbindung gezwungen, Alkohol zu trinken?
Das Vorurteil vom ewig betrunkenen Verbindungsstudenten hält sich scheinbar beharrlich. Fakt ist, dass Verbindungsstudenten auch nicht mehr Alkohol konsumieren als andere Studenten auch. Fakt ist auch, dass auf den meisten Verbindungshäusern Hochprozentiges geächtet ist und lediglich Bier, Sekt und Wein erlaubt sind.
Der Normalfall ist allerdings, dass niemand gezwungen wird, zu trinken, und Bundesbrüder durchaus auch ein Alkoholverbot erhalten, wenn sie überziehen.
Bei uns wird niemand gezwungen, Alkohol zu trinken. Allerdings erwarten wir, dass man sich alkoholisiert durchaus noch im Griff hat und es zu keinerlei Ausfälligkeiten kommt. Alkohol ist keine Ausrede für schlechtes Benehmen.
4. Stimmt es, dass Füxe/Neumitglieder zu niederen Diensten für die Burschen herangezogen werden?
NEIN! Als Fux hat man durchaus Aufgaben zu verrichten, z.B die Getränkeversorgung an Kneipen sicherzustellen oder sich um die Bestellung von Getränken zu kümmern. Die Burschen dagegen haben andere Aufgaben, wie die Planung des Semesters. Kein Bursch sollte einen Fuxen dazu benutzen ihn zu bedienen, so wie es in amerikanischen Verbindung Gang und Gäbe zu sein scheint.
Der Bursche soll dem Fuxen als Mentor zur Seite stehen, ihm alles beibringen, was er im Verbindungsleben wissen muss, und hat auch durchaus eine Beschützerfunktion für das Neumitglied. Der Fux dagegen soll durch Beobachten und kritisches Hinterfragen die Bräuche und Gepflogenheiten der Verbindung erlernen. Kein Fux sollte irgendwelche niederen Aufgaben erledigen müssen. Sollte dies irgendwo der Fall sein, so läuft in der entsprechenden Verbindung irgendetwas gründlich schief!
5. Und wie ist das mit der Wehrpflicht?
Für die Marcomannia war ein geleisteter Wehr- oder Wehrersatzdienst nicht relevant. Seit der Abschaffung dieser Pflicht, ist das eh kein Thema mehr.
6. Verbindungen stehen alle mehr oder weniger weit rechts!
Auch dieses Vorurteil hält sich ziemlich hartnäckig.
Die TV Marcomannia versteht sich als politisch neutrale Verbindung, die politische Richtung ist jedem Mitglied selbst überlassen, solange es sich auf dem Boden des Grundgesetzes befindet.
Es gibt sehr wenige Verbindungen, die dem rechtsextremen Spektrum angehören und dafür auch zu Recht vom Verfassungsschutz beobachtet werden. Die meisten Bünde, wie auch die Marcomannia distanzieren sich bewusst von diesen.
Wichtig ist aber auch zu unterscheiden, dass eine politisch rechte Gesinnung noch nichts mit rechtsradikal oder Neonazis zu tun haben muss, ebenso wenig, wie jemand der sich als politisch links definiert, gleich der linksradikalen Szene oder dem schwarzen Block zuzuordnen ist.
Für weitere Fragen und Irrtümer sei auf www.frankfurter-verbindungen.de verwiesen!
zu 3. Einen Trinkzwang werde ich aber schon ausüben. Und zwar in Form von einem Wasserganzen, wenn sich meine Bundesbrüder nicht mehr so ganz im Griff haben sollten.
zu 5. Bei einem kerngesunden Totalverweigerer wird es mindestens süffisante Sticheleien von meiner Seite geben. Aber diese Spezies bleibt ja nun in Zukunft dank KT unerkannt.
zu 6. Wir müssen uns nicht distanzieren. Die (politische) Distanz zu diesen Mitmenschen ist ohnehin groß genug. Wir weisen sie aber freundlich darauf hin, wo der Maurer das Loch gelassen hat, wenn die räumliche Distanz uns zu gering erscheint.
silber-rot-goldene Grüße
Missjø, x